Titos Partisanen im jugoslawischen Film : eine geschichtswissenschaftliche Analyse der Spielfilme "Bitka na Neretvi", "Valter brani Sarajevo" und "Sutjeska"

Der Partisanenkampf im Zweiten Weltkrieg stellte im kommunistischen Jugoslawien den wichtigsten Gründungsmythos dar, dem in weiterer Folge eine bedeutende Funktion für die Aufrechterhaltung der politischen Macht zugeschrieben wurde. Dem kommunistischen Regime war es daher eine wesentliche Angelegenheit, diesen in der Erinnerungskultur stets hervorzurufen. Vor allem für die populäre Massenkultur, etwa Musik oder Literatur, eignete sich das Partisanenthema bestens. Am beliebtesten aber war die Verherrlichung der Partisanen im Film, weshalb sich ein neues Genre, der Partisanenfilm, etablierte. Mit einer Auflage von ungefähr 100 Filmen, die in den Jahren von 1945-1989 produziert wurden, nahm dieses Genre eine enorme Bedeutung im jugoslawischen Staat ein, und ihre Produktion wurde daher auch finanziell unterstützt. Partisanenfilme zählten nicht nur zur Unterhaltungsindustrie, sondern vermittelten tiefliegende Botschaften. Im Rahmen dieser Diplomarbeit habe ich mich daher mit drei Partisanenfilmen aus dem 20. Jahrhundert, die besonders große Aufmerksamkeit erlangten und auch Menschen der postjugoslawischen Generation bestens bekannt sind, beschäftigt. Ziel dieser Arbeit stellt die Analyse der Spielfilme „Bitka na Neretvi“ (1969) von Regisseur Veljko Bulajić, „Valter brani Sarajevo“ (1972) von Hajrudin Krvavac und „Sutjeska“ (1973) von Stipe Delić, unter gesellschaftlichen und historischen Aspekten, dar. In den Filmanalysen bilden aber nicht ästhetische Aspekte den Untersuchungsgegenstand, sondern die Wirkungsdimension der Filme. Konkret wird dabei auf die Fragestellung eingegangen, inwiefern Filme als historische Quelle geeignet sind und hierfür ein Vergleich zwischen der Präsentation im Film und der wissenschaftlichen Auseinandersetzung in der Fachliteratur gezogen. Zudem soll untersucht werden, welche Rolle Filme als Propagandamittel für den jugoslawischen Staat spielten.The partisan war within the Second World War is depicted as the most important founding myth in communist Yugoslavia. Consequently, this is accredited a significant importance with regard to the upholding of political power. The communist regime, thus, aimed at highlighting the partisan war within their culture of remembrance. The partisan topic was certainly suitable for means of popular culture, such as music or literature. However, the glorification of the partisans was especially popular in movies. As a result, the new genre of the partisan film was established. As about a hundred films were produced between the years 1945-1989 the genre gained enormous importance within the Yugoslavian state and its production was, thus, financially supported. Partisan films were not only part of the entertainment industry, but also consciously communicated profound messages. This diploma thesis examines three outstanding partisan films of the 20th century, which all gained significant attention by experts and are also well known to people form the post-Yugoslav generation. The aim of this thesis is the analysis of the following films: Bitka na Neretvi (1969) produced by Veljko Bulajić, Valter brani Sarajevo (1972) by Hajrudin Krvavac and Sutjeska (1973) by Stipe Delić. The analysis focuses on social and historical aspects. However, not aesthetic aspects are objects of investigation, but rather the effects on the audience. The question of the suitability of the films as historical sources are examined. Therefore, a comparison between the depiction of the partisan war in the films and the scientific discussion of the topic in scientific literature is drawn. Additionally, the question of the use of Partisan films as a means of propaganda by the Yugoslav state is considered.vorgelegt von Julija StojčevićZusammenfassungen in Deutsch und EnglischAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2018(VLID)267988